RAPHAS ENGAGEMENT FÜR MENSCHENRECHTE
Als ein Unternehmen, das sich ein einziges Ziel gesetzt hat – die Welt dafür zu begeistern, mit dem Fahrrad zu leben –, bewerten wir ständig unseren eigenen ökologischen Fußabdruck. Doch abgesehen davon, dass wir mehr Menschen dazu ermutigen möchten, aus dem Radfahren Freude, Nutzen und Selbstbefähigung zu ziehen, müssen wir auch sicherstellen, dass wir selbst einen positiven Einfluss haben. Wenn du mehr erfahren möchtest, klicke hier, um unsere vollständige Erklärung zu lesen.
ERKLÄRUNG ZUR MODERNEN SKLAVEREI
Dieses Statement wurde gemäß dem UK Modern Slavery Act 2015, dem Australian Commonwealth eModern Slavery Act 2018 und dem California Transparency in Supply Chains Act 2012 veröffentlicht. Es beschreibt die Maßnahmen, die Rapha Racing Ltd (Rapha) in dem Geschäftsjahr, das am 31. Januar 2024 endete, zur Verhinderung von moderner Sklaverei und Menschenhandel in seinem Geschäftsbetrieb und seiner Lieferkette durchgeführt hat. Dies ist die 7. Auflage dieses Berichts, genehmigt von Francois Convercey und im Namen des Vorstands am 24.06.2023.
DAS IST RAPHA
Rapha wurde 2004 als Online-Versandhandel gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt zu einem Leben auf und mit dem Fahrrad zu inspirieren. Das Unternehmen hat seitdem auch durch die Gründung von Einzelhandelsgeschäften, bekannt als Clubhouses, expandiert. Diese finden sich derzeit in 22 lebendigen Radsport-Hochburgen auf der ganzen Welt; dazu kommen zeitlich begrenzte Pop-ups und die Mobile Clubhouses auf der Straße.
Wir von Rapha haben uns den Ruf eines Anbieters erworben, der höchstmögliche Qualität sicherstellt und mit den technisch fortschrittlichsten Fertigungstechniken im Bereich Radsportkleidung arbeitet. Dazu kommt eine gute Portion Nostalgie und Radsportkultur. Um gleichbleibend hohen Standards gerecht zu werden, arbeitet Rapha nur mit den besten Zulieferern zusammen und kann damit eine breite Produktpalette bieten – vom funktioneller Trail-Bekleidung bis zu in der WorldTour siegreichen Renn-Outfits.
Mit der Gründung des Rapha Cycling Club hat Rapha eine globale Gemeinschaft von über 17.000 leidenschaftlichen, aktiven Radfahrerinnen und Radfahrern geschaffen, die sich zu wöchentlich angebotenen Gruppenfahrten und organisierten Herausforderungen und Veranstaltungen treffen.
Im Jahr 2019 gründete Rapha die Rapha Foundation, die bereits über 4 Millionen Dollar an Organisationen auf der ganzen Welt zur Verfügung gestellt hat, deren Ziel es ist, die nächste Generation von Radsportlern und Rennfahrern zu inspirieren, zu fördern und zu unterstützen. Seit 2021 werden 60 % dieser Fördermittel an Gruppen vergeben, die im Radsport unterrepräsentiert sind – darunter Frauen und People of Colour.
Der Hauptsitz von Rapha befindet sich in London, wo das Unternehmen auch gegründet wurde. 2022 arbeitete Rapha mit weltweit drei Vertriebszentren in den USA, Großbritannien und Hongkong. Im ersten Quartal 2023 wurde der Betrieb auf ein zentrales Vertriebszentrum in Großbritannien mit einem neuen Logistikdienstleister verlegt. Rapha hat 406 Angestellte. Das Unternehmen ist im Privatbesitz von Carpegna Ltd (registriert im Vereinigten Königreich), das 100 % des Aktienkapitals von Rapha Racing Ltd hält. Das Unternehmen gehört einer Anzahl privater Anteilseigner und Firmen; die kontrollierende Partei ist Lawrence Classics LLC, eingetragen in den USA. Der Vorstand von Rapha besteht aus fünf Direktoren: Simon Mottram, Nicholas Evans, Matthew Tarver, Sean Clarke und Steuart Walton. Dazu kommt ein Non-Executive Director, Dave Cheesewright.
TRANSPARENZ INNERHALB DES BETRIEBS UND DER LIEFERKETTE VON RAPHA
In diesem Zeitraum arbeitete Rapha weltweit direkt mit 23 Tier-1-Lieferanten (Fertigwaren) zusammen, darunter 38 lieferanteneigene und 41 Subunternehmer-Betriebe in 16 Ländern: Australien, China, Hongkong, Großbritannien, Indonesien, Italien, Japan, Kambodscha, Philippinen, Portugal, Rumänien, Schweden, Sri Lanka, Südkorea, Taiwan, USA und Vietnam. Im vergangenen Jahr konzentrierten wir uns auf die Erfassung unserer Lieferkette für Zubehör und Accessoires, wodurch sich die Zahl der Zulieferer erhöhte.
Darüber hinaus arbeitete Rapha mit 120 Tier-2-Lieferanten (Textil- und Komponentenhersteller) auf der ganzen Welt zusammen, darunter 195 Betriebe in 19 Ländern: Australien, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Hongkong, Italien, Japan, Kanada, Polen, Portugal, Südkorea, Spanien, Schweiz, Taiwan, Thailand, Großbritannien, USA und Vietnam. Im Jahr 2023 setzten wir die Erfassung unserer Tier-2-Lieferkette fort, mit besonderem Augenmerk auf deren Subunternehmern, und überprüften die Subunternehmer und lokalen Quellenlieferanten unserer Tier-1-Lieferanten. Inzwischen haben wir 84 lokale Tier-1-Zulieferer in 8 Ländern erfasst: China, Hongkong, Italien, Portugal, Südkorea, Taiwan, Großbritannien und Vietnam. Unsere Zulieferer stellen die Spitze im jeweiligen Bereich dar und sind ein integraler und hoch geschätzter Bestandteil davon, dass wir unsere Produktvision realisieren können. Unsere Zulieferer bieten ihren Mitarbeitern entsprechend ihrer hohen Fertigungsstandards und ihrer Reputation in der Regel exzellente Arbeitsbedingungen. Wir verzeichneten 38.214 Beschäftigte in unserer Tier-1-Lieferkette, einschließlich der lokalen Zulieferer und Subunternehmer unserer Tier-1-Lieferanten, sowie 89.291 Beschäftigte in der Tier-2-Lieferkette. Weiterhin haben wir untersucht, wie groß der Anteil von Rapha an der Geschäftstätigkeit jedes Zulieferers ist, denn es ist uns bewusst, dass mit zunehmenden Auftragsvolumen auch unsere Verantwortung steigt. Dieses Wissen ermöglicht es uns, zu verstehen, wie sich unsere Einkaufspolitik auf die Fähigkeit des Zulieferers auswirkt, für das Wohlergehen seiner Belegschaft zu sorgen.
Zuliefererkarte der Fertigungssaison 2024
Tier-1-Lieferanten: blau
Tier-2-Lieferanten: rot
Wir wissen um die sehr reale Gefahr von Zwangsarbeit, Betrug und Unterdrückung, der Angestellte in globalen Lieferketten ausgesetzt sind, und wir setzen uns dafür ein, moderne Sklaverei wo immer möglich zu bekämpfen. Wir sind uns des Risikos der Sklaverei in jedem unserer Lieferländer bewusst und haben sie anhand des Global Slavery Index eingestuft. Die Mehrzahl unserer Lieferländer gehören zu jenen mit niedrigem oder mittlerem Risiko, und wir kennen die spezifischen Faktoren, die in jedem Land zum Risiko moderner Sklaverei führen. Im Folgenden sind unser Volumen pro Land und die Einstufung des Risikos moderner Sklaverei für die Tier-1- und Tier-2-Lieferketten aufgeführt, um zu zeigen, dass wir bei der Auftragsvergabe das Risiko moderner Sklaverei in den Lieferländern nicht außer Acht lassen. Während wir nur mit unseren Tier-1-Lieferanten eine direkte finanzielle Beziehung haben, werden wir unsere Tier-2-Lieferkette zur besseren Transparenz auch weiterhin analysieren.
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Verbreitung & Anzahl – Bestimmung des Ausmaßes der modernen Sklaverei in 160 Ländern. Diese nationalen Schätzungen der Verbreitung (bezogen auf 1.000 Menschen) und die Anzahl der Menschen wurden anhand von individuellen und landesspezifischen Risikofaktoren der modernen Sklaverei berechnet.
Anfälligkeit – Bestimmung des Niveaus der Anfälligkeit für moderne Sklaverei in 160 Ländern. Das Anfälligkeitsmodell schätzt, wie stark Menschen in einem Land anfällig für moderne Sklaverei sind und auf welche Weise.
Politische Faktoren – Repräsentieren Daten zu politischer Instabilität, politischen Rechten, zur Reaktion von Regierungsbehörden auf moderne Sklaverei, zur körperlichen Unversehrtheit von Frauen, zur Regulierungsqualität, zur Belästigung von Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz und zum Zugriff auf Waffen.
RISIKO IM PRODUKTIONSLAND | Tier 1 Ausgabevolumen in % | Tier 2 KG Materialmenge in % |
---|---|---|
Hoch | 0,00 % | 0,00 % |
Mittel | 81,96 % | 23,32 % |
Mittel / Niedrig | 0,00 % | 53,94 % |
Niedrig | 18,04 % | 22,74 % |
Außerhalb unserer Produktlieferkette nutzt Rapha ein Netzwerk von Lieferanten, die keine Lagerbestände unterhalten und Dienstleistungen wie Rechtsberatungen, Reinigung und Wartung in unseren Büros, Verteilzentren und Clubhouses anbieten. Wir begannen mit der Erfassung unserer Dienstleistungs-Lieferkette, allen voran unsere Rapha-Reparaturpartner. Wir arbeiten mit drei verschiedenen Reparaturpartnern zusammen: Interform in den USA, United Repair Centre im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden sowie Remote Repairs in Australien.
Hauptrisiken in der Baumwoll-Lieferkette
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Berichte über Zwangsarbeit in den globalen Baumwoll-Lieferketten. Die Lieferkette für Baumwolle ist weit verzweigt und komplex, und hier Transparenz zu schaffen, wird weithin als Herausforderung angesehen. Rapha bezieht keine Tier-4-Baumwolle oder solche von landwirtschaftlichen Betrieben; wir wissen jedoch, dass wir mit benannten, vertrauenswürdigen Tier-2-Lieferanten zusammenarbeiten müssen, um Transparenz und Kontrolle über unsere Baumwolle zu erhalten. Im Jahr 2022 veröffentlichten wir unsere erste Richtlinie zur Baumwollbeschaffung, in der wir unsere Pläne zur Umstellung auf GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle bis 2023 darlegten. Dank unserer ausgewählten Tier-2-Partner konnten wir diese Verpflichtung für die Produktionssaison 2023 erfüllen – ein Erfolg, der sich auch in der Produktionssaison 2024 fortsetzen wird. Die GOTS-Zertifizierung ermöglicht mehr Transparenz bei der Beschaffung, und durch das Bio-Siegel werden die von der ILO festgelegten sozialen und arbeitsrechtlichen Mindeststandards, einschließlich des Verbots von Zwangsarbeit, eingehalten. Ende 2023 haben wir unsere Richtlinie für die Beschaffung von Baumwolle überarbeitet, um auch Baumwolle zu berücksichtigen, die sich in der Umstellungsphase befindet, damit wir die Landwirte während dieses Prozesses unterstützen können.
WERTE UND PROZESSE DER LIEFERKETTEN
Die Überprüfung der Einhaltung von Menschenrechten
Wir überwachen die sozialen und arbeitsbezogenen Aktivitäten unserer Lieferanten mithilfe des Higg Index FSLM. Dieser Prozess begann 2019, als wir erkannt haben, dass sich uns die Gelegenheit dazu bietet, unsere Lieferbasis tiefgehend zu analysieren und potenzielle Risiken durch Menschenrechtsverletzungen und moderne Sklaverei zu identifizieren. Aufbauend auf unserem größeren Wissen und unseren Erkenntnissen haben wir den Prozess unserer Sozialaudits von Grund auf neu konzipiert. Während des Auswahlprozesses der Prüfstandards entwickelten wir eine Vorgehensweise, um die wichtigsten sozialen Prüfstandards zu bewerten, die auf deren Gründlichkeit und Genauigkeit basiert, die Fähigkeiten der Zulieferer zu bewerten und dem Base Code der ETI und den Konventionen der ILO gerecht zu werden. Mit jedem Prüfstandard führten wir Interviews durch, um zu verstehen, wie Auditteams strukturiert waren und wie Audits durchgeführt wurden, wie viele Tage sie andauerten und welche Qualität die gesammelten Informationen hatten. Uns ist bewusst, dass von einem externen Prüfer gesammelte Daten nur dann verlässlich sind, wenn die Seriosität der Informationen beurteilt werden kann, um eine kognitive Verzerrung der Ergebnisse zu vermeiden.
Wir kamen zu den Ergebnis, dass die beste Vorgehensweise ein Selbstbewertungsinstrument war, das die Zulieferer zum Einholen von Informationen nutzen. Diese können dann gesammelt und von mehreren Marken genutzt werden, um eigene Analysen durchzuführen. Diese Methode befreit Hersteller davon, unterschiedlichsten Prüfstandards gerecht zu werden, die von den einzelnen Marken gefordert werden, und lässt ihnen mehr Zeit, sich auf Abhilfemaßnahmen und Kapazitätsentwicklung zu konzentrieren. Das Instrument ist das Facility Social Labour Module (FSLM), das zu den Instrumenten von Worldly (vormals Higg Index) gehört und Rapha durch die seit 2019 bestehende Mitgliedschaft mit Cascale (vormals Sustainable Apparel Coalition, SAC) zur Verfügung steht. Das FSLM basiert auf dem Converged Assessment Framework (CAF), das von der unabhängigen Organisation Social Labour Convergence Program (SLCP) entwickelt wurde, deren Aufgabe es ist, vergleichbare, qualitativ hochwertige und verifizierte Daten zu erstellen. Wir verwenden das FSLM als Instrument zur Bewertung unserer Zulieferer; diese Bewertungen finden jährlich statt. Darüber hinaus wird eine unabhängige, angekündigte Überprüfung der Selbsteinschätzung, eine sogenannte vFSLM, von unserem externen Partner Elevate durchgeführt. Auf diese Weise erhalten wir eine Aufstellung der als kritisch eingestuften Punkte, die in einen Critical Action Plan aufgenommen werden, an dessen Behebung der Lieferant dann arbeiten muss. Die Durchführung der beanstandeten Maßnahme wird durch die nächstjährige vFSLM überprüft. In Fällen, in denen entweder bei einem selbst durchgeführten oder einem unabhängigen Audit Probleme aufgedeckt werden, die als schwerwiegend eingestuft werden, arbeitet Rapha an der sofortigen Behebung dieser Probleme und überprüft die Ergebnisse; je nach Schwere des Problems ziehen wir den Ausstieg des Lieferanten in Betracht.
Im Wirtschaftsjahr 2020 haben wir strategische Zulieferer ins Boot geholt, indem wir Sozialaudits über diese Plattform zentralisieren. Seitdem haben wir unsere Lieferkette weiter optimiert. Für die Fertigungssaisons 2024, die zum Wirtschaftsjahr 2023 gehören, gaben 15 unserer Tier-1-Zulieferbetriebe Berichte über den Higg FSLM ab, was 96,37 % der 2024 produzierten Einheiten entspricht – eine Steigerung im Vergleich zu 85,7 % im vorherigen Wirtschaftsjahr.
Im Laufe des Jahres 2023 haben wir die Zahl der Lieferanten, die die Higg-Module nutzen, erhöht: 89,61 % unserer ausgewählten Tier-2-Rohstofflieferanten sind nun in Worldly integriert, d. h. 24 unserer Tier-2-Betriebe, und 19 Betriebe haben ein FSLM-Modul absolviert, was 76,87 % unserer Geschäftstätigkeit entspricht (gegenüber 67 % im Vorjahr).
Rapha arbeitet mit einer Reihe von Kooperationspartnern für spezielle Produktveröffentlichungen zusammen. Wir festgestellt, dass wir unseren Aufnahmeprozess für Kooperationspartner definieren und ausbauen müssen, um sicherzustellen, dass unser Verhaltenskodex eingehalten wird. Dazu gehörte die Erstellung einer Checkliste für Sozial- und Arbeitsbedingungen, anhand derer die Marke überprüft wird, ob sie über einen Verhaltenskodex für Zulieferer gemäß den ILO-Konventionen, einen festen Prozess zur sozialen Verantwortung, zur Transparenz der Lieferkette, ein offizielles Statement zur modernen Sklaverei und zum UN Global Compact verfügt. Wir haben eine Auflage für langfristige Kooperationspartner definiert, die ihre Zulieferer, die Produkte von Rapha herstellen, dazu verpflichtet, sich in das Higg FSLM einzubinden, und für einmalige Lieferanten, entweder ein Higg FSLM oder ein Sozialaudit vorzulegen, das Rapha auf Basis der Einhaltung der ILO-Konventionen genehmigt, und das von der ITC Sustainability Map als seriöser Nachhaltigkeitsstandard anerkannt ist. Rapha prüft potenzielle neue Kooperationspartner anhand ihrer Checkliste zur Einhaltung sozialer und arbeitsrechtlicher Bestimmungen, bevor wir ihnen Aufträge erteilen, um zu vermeiden, dass wir eine Zusammenarbeit mit einer Marke eingehen, die unsere Werte nicht respektiert.
Neben den sozialen und arbeitsrechtlichen Audits verlangen wir von jedem Tier-1-Lieferanten einen Rahmenvertrag, auch Master Service Agreement genannt. Dieser Rahmenvertrag wurde auf Grundlage einer Bewertung unserer derzeitigen Richtlinien bezüglich der modernen Sklaverei und in Verbindung mit juristischen Beratungen geschlossen. Durch diesen Rahmenvertrag wird unser Verhaltenskodex ausgeweitet und gestärkt sowie unsere Positionen bezüglich Arbeitsbedingungen und -praktiken in Bezug auf moderne Sklaverei durchgesetzt. Er ist so angelegt, dass er unseren Zulieferern Unterstützung und Stabilität gewährt. Dazu zählen Lieferfristen und Kostenvereinbarungen. Dieses Dokument ist nun ein integraler Bestandteil unserer laufenden Beziehungen zu unseren Zulieferern, und für den seltenen Fall, dass ein Zulieferer von Rapha diesem Dokument nicht zustimmen will, werden wir gemeinsam einen Zeitpunkt vereinbaren, ab dem wir getrennte Wege gehen.
Wir bei Rapha bestehen darauf, dass unsere Zulieferer unsere grundlegenden ethischen Prinzipien und Werte teilen. Seit 2021 sind diese Werte in unserem Verhaltenskodex festgelegt, der dem Base Code der Ethical Trading Initiative (ETI) sowie den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, darunter die Indikatoren für Zwangsarbeit der ILO, folgt. All unsere ausgewählten Zulieferer, lokalen Lieferanten und Subunternehmen werden beim einleitenden Aufnahmeprozess darum gebeten, dieses Dokument zu unterschreiben, wozu auch eine jährliche Aktualisierung gehört. Es erstreckt sich unter anderem auf Rapha's Erwartungen bezüglich Korruptionsbekämpfung, der Nichtdiskriminierung von Arbeitnehmern, Arbeitsstunden, der Vereinigungsfreiheit und Kinderarbeit. Die von Nichtregierungsorganisationen wie ETI zur Verfügung gestellten Informationen und Leitlinien sind ein wichtiges Hilfsmittel, um sich über diese Risikobereiche auf dem Laufenden zu halten.
Bei der Aufnahme neuer Direktlieferanten (Tier 1) verlangen wir von allen Lieferanten, dass sie ein Sozial- und Arbeitsaudit durchführen. Das Mindeste, was wir davon erwarten, ist eine Selbsteinschätzung durch das Higg FSLM. Im Anschluss daran wird erwartet, dass der Lieferant innerhalb eines Jahres nach der Zusammenarbeit mit Rapha ein verifiziertes Audit durch eine dritte Partei durchführen lässt. Da wir unser Wissen und Verständnis über unsere Tier-2-Lieferanten ausgebaut haben, streben wir an, verifizierte Sozial- und Arbeitsaudits für all diese Lieferanten zu sammeln. Im Jahr 2023 betraf dies etwa ein Viertel unserer Lieferbasis. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt im Jahr 2024 darauf, diese Zahl zu erhöhen, um die Mehrzahl unserer Tier-2-Lieferanten zu erfassen.
In Zusammenarbeit mit Leadership & Sustainability haben wir 2023 eine Materialitätsanalyse durchgeführt. Die Untersuchung erfolgte gemäß dem in den CSRD-Leitlinien vorgegebenen Bewertungsrahmen. Der Schwerpunkt der Bewertung lag auf unserer internen Unternehmenspolitik und -strategie sowie auf unseren chinesischen und vietnamesischen Lieferketten, da wir dort die meisten Produkte herstellen und den größten Einfluss haben. Die Gesamtergebnisse der Bewertung zeigten keine größeren Risiken bei den derzeitigen Politiken und Strategien auf. Es gab eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen zu unserer Arbeitsweise, die 2024 angegangen werden.
Unser Fokus für das Jahr 2024 und die Folgejahre liegt auf der weiteren Erfassung und dem Aufbau eines noch besseren Verständnisses unserer Lieferbasis. Dabei ist es wahrscheinlich, dass wir auf eine Reihe von Problemfeldern oder Risiken aufmerksam werden, die möglicherweise entsprechende Gegenmaßnahmen erfordern. Als Unternehmen verpflichten wir uns, mit unseren Zulieferern zusammenzuarbeiten und die IAO- Konventionen einzuhalten, um sicherzustellen, dass diese Probleme nachhaltig gelöst werden.
Schulungsmaßnahmen
Wir haben mit einem externen Experten, der uns von der Ethical Trading Initiative empfohlen wurde, eine Schulung zum Thema verantwortungsbewusster Einkauf durchgeführt: Sechs Stunden lang wurden Mitarbeiter aus den Bereichen Finanzen, Merchandising, Lieferkette und Produktbetrieb geschult, die am Einkaufsprozess beteiligt sind. Die Schulung erstreckte sich über eine Vielzahl von Themen: ethischer Handel, praktisches Risikobewusstsein einschließlich moderner Sklaverei in Lieferketten und der Umgang damit, die Rolle der Einkaufspolitik und die Auswirkungen von Kaufentscheidungen auf die Lieferanten, die Untersuchung bewährter Geschäftspraktiken im Umgang mit Lieferanten und die Verankerung des ethischen Handels als Teil der täglichen Praxis im Unternehmen.
Ein Mitglied des Teams für Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist ein SA8000-akkreditierter Lead Auditor. Diese Schulung vermittelte wertvolle Kenntnisse und Einblicke in die SA8000-Norm, die auch einen ausführlichen Abschnitt darüber enthält, in welchen Formen Kinderarbeit und Zwangsarbeit in modernen Lieferketten vorkommen.
Allgemeine Verpflichtungen & Verantwortung
Im Laufe des Jahres 2020 haben wir unser Vorhaben, bis zum Jahr 2023 mehr als 90 % unseres jährlichen Produktionsvolumens mittels des Higg Index FSLM zu messen, auf unserer Webseite für Umwelteinwirkungen und Nachhaltigkeit veröffentlicht. Ende 2023 haben wir 91,64 % unseres Jahresproduktionsvolumens 2023 auf Higg FSLM erreicht – und wir sind auf dem besten Weg, dieses Ziel auch für 2024 zu erreichen. In den letzten 5 Jahren war Rapha Mitglied von Cascale (ehemals Sustainable Apparel Coalition), was uns den Zugang zu den Higg-Tools ermöglicht hat, mit denen wir die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt messen können.
Wir verpflichten uns dazu, das Wohlergehen und die langfristige Entwicklung aller Menschen in unserem Unternehmen und unserer Lieferkette sicherzustellen, indem wir in einem transparenten und zugänglichen Format über die Herstellung unserer Produkte berichten. Im Laufe des Jahres 2021 haben wir unseren Verhaltenskodex auf unserer Website veröffentlicht und seitdem jedes Jahr unsere Tier-1-Lieferantenliste veröffentlicht, indem wir den ODSAS-Leitfaden für Best-Practice-Verfahren zur Transparenz in der Lieferkette verwendet haben. Die im November 2023 im Open Supply Hub veröffentlichte Liste umfasst 96,68 % unseres Produktionsvolumens im Jahr 2023.
Um diese Ziele zu erreichen, verpflichten wir uns, jährlich einen „Impact Report“ zu veröffentlichen. Wir haben für die letzten drei Jahre Impact Reports veröffentlicht; hier sind die Links zum „Rapha Impact Report 2022“ und „Rapha Impact Report 2023“. Im Laufe des Jahres erscheint auch noch der „Rapha Impact Report 2024“.
Im ersten Quartal 2022 wurde Rapha Gründungsmitglied der Ethical Trading Initiative. Die ETI ist ein wichtiger Vorreiter und Impulsgeber bei der Förderung von Best Practices zur Wahrung der Menschenrechte. Wir werden eine umfassende Risikobewertung unserer Tätigkeiten hinsichtlich der Menschenrechte vornehmen, die wichtigsten Risiken ermitteln und einen Aktionsplan für Verbesserungen entwerfen. Dies werden wir in einer Richtlinie zur Überprüfung der Einhaltung von Menschenrechten verankern und einen entsprechenden Mechanismus zur Behebung von Missständen in unserer Lieferkette einführen. Um die Wirksamkeit unserer Maßnahmen zu messen, werden wir die wichtigsten Indikatoren der Lieferkette in Bezug auf moderne Sklaverei ermitteln und Ziele für entsprechende Verbesserungsmaßnahmen festlegen, indem wir unsere wachsenden Daten aus den vFSLM-Bewertungen nutzen. Wir sind bestrebt, mit ETI zusammenzuarbeiten, um graduiertes Mitglied zu werden. ETI ist eine führende Allianz von Unternehmen, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen, die sich für die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte einsetzt. Die Mitgliedschaft wird dazu beitragen, Probleme, die im Zusammenhang mit Arbeitnehmerrechten und Verstößen gegen diese Rechte auftreten könnten, anzugehen und zu lösen sowie die Einhaltung der sich rasch ändernden weltweiten Gesetzeslage zur Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte sicherzustellen.
Zusammenarbeit mit Zulieferern
Mit vielen Zulieferern kooperiert Rapha bereits seit seiner Gründung. Um partnerschaftliche Beziehungen zu gewährleisten, unterstützen wir wo möglich die persönliche Kommunikation zwischen unseren Mitarbeitern und den Zulieferern auf allen Führungsebenen. Wir geben regelmäßige Prognosen ab, damit unsere Zulieferer Kapazitäten und Personalstand effektiv planen können, und informieren unsere Zulieferer über Änderungen an unserem gesamten Geschäftsmodell und über das erwartete Wachstum von Rapha. Wir regen offene Gesprächen mit unseren Zulieferern an, um unrealistische Kostenziele und Lieferzeiten zu vermeiden – Faktoren, die die moderne Sklaverei hervorrufen oder fördern können. Wir arbeiten an standardisierten Einkaufsprozessen für alle Produktströme, um unsere Beschaffungspraxis transparenter zu gestalten. Wir besuchen unsere Tier-1-Lieferanten mindestens einmal im Jahr und besichtigen dabei die Fabrik und ihre Einrichtungen, sodass wir uns regelmäßig aus erster Hand ein eigenes Bild von den Bedingungen in den Betrieben machen können. Unsere Mitarbeiter wissen, welche Standards für uns akzeptabel sind, und ihr Feedback nach einem Besuch trägt zur permanenten Beurteilung unserer Zulieferer bei.
Um die Mitwirkung und Verantwortlichkeit weiter zu stärken, wird die Kommunikation mit unseren Tier-1- und Tier-2-Zulieferern auf die Mitglieder unseres Lieferketten-Teams verteilt. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Anweisungen, Qualitätskontrollen und Sozialaudits von derselben Person angefordert und erhalten werden, sodass sich diese ein umfassendes Bild von den Leistungen des Zulieferers und eventuellen Missständen machen kann. Dieser Umfang der Beziehungen ermöglicht eine Kommunikation höchster Qualität. Außerdem wird es uns dadurch ermöglicht, neue, effektivere Arbeitsweisen einzuführen.
Um ein Feedback zu unserer Arbeitsweise zu erhalten, führen wir jährlich eine Befragung unserer Tier-1-Zulieferer sowie ausgewählter Tier-2-Zulieferer durch. Anhand der Ergebnisse können wir unsere Fortschritte von Jahr zu Jahr verfolgen und Prozesse identifizieren, die sich negativ auf die Zulieferer auswirken, wie z. B. Vorlaufzeiten für Bestellungen und Änderungen. Die Umfrage basiert auf der Methodik der Better Buying Initiative und sieht vor, dass Rapha von den Lieferanten in den folgenden Kategorien bewertet wird:
Planung und Projektierung Design und Entwicklung Preise und deren Aushandlung Beschaffung und Auftragsvergabe Bezahlung und Konditionen Management des Einkaufsprozesses Nachhaltige Win-Win-Partnerschaft
EIN BLICK VORAUS
Bis Ende des Jahres möchten wir eine ETI-Vollmitgliedschaft erreichen und unsere Liste der ausgewählten Tier-2-Lieferanten auf unserer Website und im Open Supply Hub veröffentlichen.
Francois Convercey, CEO